Russlands Krieger aus Nordkorea

von Anton Shekhovtsov (Original auf englisch auf „x“, google Übersetzung deutsch)


As Ukrainian forces continue to annihilate North Korean troops and occasionally take them prisoner, some intriguing details have come to light. A short thread


Während ukrainische Streitkräfte weiterhin nordkoreanische Truppen vernichten und gelegentlich gefangen nehmen, sind einige interessante Details ans Licht gekommen. Ein kurzer Thread

Capturing POWs has proven challenging as North Koreans and Russians alike are apparently instructed to kill wounded NK soldiers to prevent them from falling into Ukrainian hands. Yet recently Ukrainians have successfully captured two NK soldiers alive.


Die Gefangennahme von Kriegsgefangenen hat sich als schwierig erwiesen, da Nordkoreaner und Russen gleichermaßen angewiesen sind, verwundete nordkoreanische Soldaten zu töten, um zu verhindern, dass sie in ukrainische Hände fallen. Doch vor kurzem gelang es den Ukrainern, zwei nordkoreanische Soldaten lebend gefangen zu nehmen.

Both individuals carried Russian military service cards alleging they were born in the Tuva Republic, a region included in the Russian Federation. Russian non-regime media also report that the Russian authorities transferred identities of actual Tuvans to drafted NK soldiers.


Beide Personen trugen russische Militärdienstausweise mit sich, aus denen hervorgeht, dass sie in der Republik Tuwa geboren wurden, einer Region, die zur Russischen Föderation gehört. Russische Medien außerhalb der Regierung berichten zudem, dass die russischen Behörden die Identitäten echter Tuwiner an eingezogene nordkoreanische Soldaten weitergegeben hätten.

The choice of Tuva is understandable: native Tuvans bear a physical resemblance to North Koreans.


Die Wahl von Tuva ist verständlich: Die Einheimischen in Tuva weisen äußerlich eine Ähnlichkeit mit den Nordkoreanern auf.

By the way, Russia’s former Defence Minister Sergei Shoigu is himself of Tuvan origin. 


Übrigens ist Russlands ehemaliger Verteidigungsminister Sergei Shoigu selbst tuwinischer Abstammung.

The fact that the captured NK soldiers’ documents claimed Tuva as their birthplace corroborates earlier findings. Russian service cards recovered from the killed NK soldiers similarly falsely listed the Tuva Republic as their place of birth.


Die Tatsache, dass in den Dokumenten der gefangenen nordkoreanischen Soldaten Tuwa als ihr Geburtsort angegeben wurde, untermauert frühere Erkenntnisse. Auch auf russischen Dienstkarten der getöteten nordkoreanischen Soldaten war die Republik Tuwa fälschlicherweise als ihr Geburtsort angegeben.

Yet another particularly interesting discovery was a diary found on one killed NK soldier. Ukrainian Special Operations Forces translated a number of pages from that diary, which the former owner had regularly updated, and one part was especially revealing for me. 


Eine weitere besonders interessante Entdeckung war das Tagebuch eines getöteten nordkoreanischen Soldaten. Die ukrainischen Spezialeinheiten übersetzten mehrere Seiten aus diesem Tagebuch, das der frühere Besitzer regelmäßig aktualisiert hatte. Ein Teil davon war für mich besonders aufschlussreich.





Hier ist eine DeepL-Übersetzung (UA->EN) dieses Teils. Sie zeigt, dass die Motivation des Soldaten zum Kampf nicht mit dem russischen Krieg selbst zusammenhing, sondern aus seiner Loyalität gegenüber dem nordkoreanischen Regime entsprang – eine Loyalität, die teilweise von einem Schuldgefühl wegen etwas getrieben zu sein schien, das er in der Heimat getan hatte.


„Since the defence of the fatherland is the sacred duty of a citizen, and

the greatest duty is the defence of the fatherland, in which all my

happiness lies, I put on the military uniform of the revolution to protect

the supreme commander. I was blessed to be given the opportunity to

be promoted as a master sergeant in my company. However, I betrayed

my own party, which trusted me, and committed ungrateful acts against

the Supreme Commander.

The sins I committed are unforgivable, but my homeland gave me a

path to rebirth, a new start in life.

Now I have no choice but to return the trust I had. I will go to the front

line in this operation, and I will unconditionally follow the orders of

Supreme Commander Kim Jong-un, even if it costs me my life. I will

show the world the invincible bravery and sacrifice of Kim Jong Un's

Red Special Forces (Red Commanders).“


„Da die Verteidigung des Vaterlandes die heilige Pflicht eines Bürgers ist und die größte Pflicht die Verteidigung des Vaterlandes ist, in dem all mein Glück liegt, ziehe ich die Militäruniform der Revolution an, um den Oberbefehlshaber zu schützen. Ich hatte das Glück, die Möglichkeit zu erhalten, in meiner Kompanie zum Master Sergeant befördert zu werden. Ich habe jedoch meine eigene Partei verraten, die mir vertraute, und undankbare Taten gegenüber dem Oberbefehlshaber begangen. Die Sünden, die ich begangen habe, sind unverzeihlich, aber mein Heimatland hat mir einen Weg zur Wiedergeburt, einen Neuanfang im Leben ermöglicht. Jetzt habe ich keine andere Wahl, als das Vertrauen, das ich hatte, zurückzugeben. Ich werde bei dieser Operation an die Front gehen und den Befehlen des Oberbefehlshabers Kim Jong-un bedingungslos folgen, selbst wenn es mich das Leben kostet. Ich werde der Welt den unbesiegbaren Mut und die Opferbereitschaft von Kim Jong Uns Roten Spezialeinheiten (Roten Kommandeuren) zeigen.“

Of course, this is just one example, and it would be unwise to generalise. However, at least in this specific case, the soldier’s motivation to fight in a distant foreign land was not about bringing about a global communist revolution – something that would be too natural for many 20th century communists – but, curiously, about his own individual interests.


Natürlich ist dies nur ein Beispiel, und es wäre unklug, Verallgemeinerungen vorzunehmen. Zumindest in diesem konkreten Fall ging es dem Soldaten jedoch nicht darum, in einem fernen fremden Land zu kämpfen, eine globale kommunistische Revolution herbeizuführen – etwas, das für viele Kommunisten des 20. Jahrhunderts allzu selbstverständlich gewesen wäre –, sondern seltsamerweise um seine eigenen persönlichen Interessen.


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