Man kann den „Lämmern“ nicht Frieden predigen wollen, wenn der „Wolf“ vor dem Zaun auf und ab läuft!

Fragt sich nur, wer aktuell als „Wolf“ oder „Lämmer“ zu betrachten ist!


Folgt man den Initiatoren und Sprechern der kommenden „Friedensdemo“ am Tag der Deutschen Einheit am Donnerstag 3.10.2024 in Berlin, so ist der Wolf ganz klar die „aggressive“ NATO mit ihrer Osterweiterung und besonders deren atomarer Schutzgarant, die USA, der weiterhin nur imperiale Ziele auf Kosten Europas verfolgt würde.


Kann man so sehen, muss man aber nicht!


Die NATO ist inzwischen zwar militärisch die stärkste Bündnismacht, denn das Wettrüsten fand mit dem Zerfall der UdSSR und dem Warschauer Pakt ein vorläufiges Ende, auch weil die kapitalistische Wirtschaftsmacht den östlichen Wirtschaftsformen überlegen war. Dabei möchte ich hier dem Kapitalismus nicht das Wort reden….er wäre eigentlich die letzte große Herausforderung der Menschheit: Wohlstandsverteilung, Gleichberechtigung, Menschenwürde, Ausbeutung von Mensch und Natur.


Aber nun ist mit Putins Angriffskrieg auf die UKraine und einem Nahostkonflikt zwischen Israel und arabischen Terroristen die Weltuhr wieder etwas zurückgestellt worden: religiös und/oder ideologisch motivierte, aurotitäre Regime lehnen sich auf gegen einen natürlichen Drang von freiheitlicher Selbsbestimmung unter liberalen und toleranten Werten, wie sie durch Demokratien vertreten werden.


Man sucht, wie verwahrloste Kinder in der Weltgemeinschaft, sich mit Gewalt und Zorn wieder Gehör zu verschaffen. 


Schaut man sich an, wer in den letzten Jahren mit atomaren Drohungen um sich schlägt, so fallen mir nur drei auf: Russland, Nordkorea und Iran….kein Westen, keine USA und auch keine NATO!


Was unterscheidet einen Wolf von einem Lamm? Die schärferen Zähne etwa, oder nicht doch eher die Natur und Bestimmung: der Wolf als Beutegreifer, das Lamm als Beute.


Wir Menschen und besonders politische Führer können beide Rollen einnehmen: entweder einfältige, friedliebende Lämmer, oder zielbewusst aggressive Wölfe mit ihrer ganz eigenen Botschaft: Gewalt über Recht statt Recht über Gewalt….ich nehme mir einfach mit Gewalt, von dem ich glaube, es stehe mir zu.


Man wird kommenden Donnerstag wieder Reden hören, wie der Westen den Osten betrogen habe, etwa bei den 2+4 Verhandlungen um die Deutsche Einheit, dass man kurz nach Beginn des Krieges in Istanbul kurz vor einem Frieden gestanden hätte, den der Westen vebockt hätte, und man wird eine militärische „Fähigkeitslücke“ der NATO in Europa in Frage stellen: mit anderen Worten, es gäbe kein Loch im Zaun der Lämmer.


Nehmen wir einmal an, die „Lämmer“, das wären die Demokratien, und die „Wölfe“ wären jene, die auf „Raub“ aus sind.


Für einen „Raub“ mag es viele Gründe geben: behauptete, eingebildete, verständliche und kriminelle. Raub aber bleibt Raub, denn eine Partei handelt mit Gewalt gegen eine andere.


Hat die NATO an der Grenze zu Russland Land geraubt oder damit gedroht, Russlands Existenzrecht in Frage zu stellen? Ich glaube nicht: die ehemaligen Anreiner Russlands haben Schutz vor Moskau im Westen gesucht und Moskau hat dies seinerzeit vertraglich erlaubt.


Wurden die vier ukrainischen Oblaste von Russland per gewaltsamen Überfall und Annektion geraubt? Ich würde sagen: ja!


Hat der Zaun um die Lämmer vielleicht doch Löcher, durch die der Wolf eindringen kann?


Wenn das so wäre, was sollte man mit dem Zaun machen? Einen Hütehund davor stellen? Sollte er aus China, Indien, Brasilien importiert werden, oder würde man nicht vielmehr den Bock zum Gärtner machen? Ich erinnere an BRICS (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) als neue Wirtschaftsgemeinschaft in Konkurrenz zu G7 und an einen neuen Militärpakt CRINK (China, Russland, Iran, Nordkorea) als Gegenposition zur NATO.


Meine Meinung: das Loch im Zaun muss geschlossen werden und es muss verhindert werden, dass weitere Versuche, diesen Zaun zu durchbrechen, verhindert werden.


Ich begreife die NATO und ihre Fähigkeiten als diesen notwendigen Zaun vor den Wölfen dieser Welt, die westliche Lebensweise hassen, sich über westliche Werte lustig machen und ihre eigenen Bevölkerungen ausbeuten.


Daher ja zur Waffenhilfe für die Ukraine, aber ohne angezogene Handbremse und ja zur Schließung der militärischen Fähigkeitslücke, denn Frieden zwischen Lämmern und Wölfen ist ohne Zaun nicht möglich.


Und ja: auch ich bin Pazifist. Nur mit dem Unterschied, dass ich erkannt habe, dass Schwerter erst dann zu Pflugscharen geschmiedet werden können, wenn die letzte „Wolffsnatur“ unter den Menschen auf diesem Planeten erkannt hat, dass sie überflüssig und nutzlos, ja sogar gefährlich für andere ist.


Blauaugen-Pazifisten oder jene, die eine Politik der gewaltsamen Stärke und autokratischer Führerschaft bevorzugen empfehle ich, sich in den ausgewiesenen Ländern niederzulassen. Vielleicht muss man andere Verhältnisse erstmal persönlich kennen lernen, um gegenwärtige Verhältnisse schätzen zu können. 


Wer immer noch an die militärische Stärke und Überlegenheit Russlands glaubt und daran, dass die Ukraine in den letzten Monaten bewiesen hätte, sie könne nicht gewinnen, der irrt gewaltig: seit über 900 Tagen gelingt es dieser Armee nicht, die Ukraine zu bezwingen, und das, obwohl der Westen strenge Auflagen an die Verwendung seiner Waffen geknüpft hat, welche die Ukraine auch noch penibel einhält, trotz Todeskampf. Dass der Westen immer zu spät das geeignete Material geschickt hat ist ebenfalls Teil dieser „Unterlegenheit“: „boiling the Frog“….wie grausam kann man sein?


Wer Verträge mit Putin-Russland unterschreiben will, und an deren Einhaltung in der Zukunft glaubt, der hat aus der bisherigen Geschichte leider nichts gelernt.


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