Heute möchte ich mal, statt ständig bestehende Problembereiche in der Politik aufzuzeigen, mal einen Ansatz verfolgen, ob wir Menschen nicht doch aus dem schmerzlichen Rad der Geschichte aussteigen könnten.
Wir drehen uns im Kreise: Kriege wollen uns nicht aus ihrem Griff entlassen, nationale Machtbestrebungen verhindern eine gesunde, globale Entwicklung, unsere Bedürfnisse diktieren unseren Umgang mit der Natur, die sich inzwischen deutlich wehrt, und selbst letzteres wird dann lieber geleugnet. Der Mensch ist nicht wirklich ehrlich mit sich selbst! Wenn er das schon nicht ist, wie kann er dann zu anderen ehrlich sein? Wir werden im Internet-Kommunikationszeitalter überflutet mit Informationen, die schlimmstenfalls zunehmend ideologisch instrumentalisiert werden, ohne dass wir noch Wahrheit von Lüge unterscheiden könnten. Der Heilsbringer „Technik“, das einzige Gebiet des Menschen, wo er sich entwickelt hat und auf das er Hoffnungen setzt, gebärdet sich zunehmend auch als Trojanisches Pferd zur Vermeidung einer echten Entwicklung des Menschen.
Was aber könnte eine echte Entwicklung des Menschen sein?
Jeder von uns wird annehmen, wir sind doch schon „echte“ Menschen und unterscheiden uns doch vom Tier. Erst wenn wir von Greueltaten hören, die Menschen anderen Menschen antun, gerät der eine oder andere von uns ins Zweifeln.
Wenn von Evolution in der Wissenschaft gesprochen wird, ist oft eine genetische Entwicklung gemeint, die den „Stärkeren“ oder „Klügeren“, oder den „Angepassteren“ bevorzugt. Meist wird von der Notwendigkeit von Konkurrenz gesprochen, inzwischen aber auch in der neueren Bilogie von Kooperation. Hätten die „Einzeller“ nicht irgendwann kooperiert, wären keine komplexen Organismen entstanden.
Sollte das nicht auch eine politische Metapher für uns Menschen sein? Wollen wir uns im Gesamtgefüge der Natur, technisch, sozial, psychologisch und wirtschaftlich, lieber weiter wie eigensüchtige Krebszellen verhalten, oder wollen wir die Herausforderung zu komplexeren Gebilden, zu globalen Lösungen endlich annehmen?
Ein psychologischer Ansatz wäre, den Menschen nicht als von Geburt aus vollständig zu betrachten. Irgendwie scheint der genetische Automatismus auf unserer Stufe des Menschseins nicht ausreichend zu funktionieren: die Gene machen aus uns nicht automatisch bessere oder andere Menschen. Wenn der Mensch sich aber nicht ändert, wie soll sich da das Zusammenleben der Menschen ändern?
Die Stellung der modernen Psychologie
Die heutige Psychologie versucht extreme Defizite einer menschlichen Persönlichkeit, deren Symptome ein Zusammenleben mit sich selbst oder andern erschweren, zu korrigieren. Auch hier kommen Medikamente als technische Komponente zum Zuge, aber auch Therapieformen, die mehr oder weniger wieder die Funktionstüchtigkeit im Sozialsystem herstellen sollen.
Die Sozialsysteme sind i.d.R. leistungsorientiert und funktionieren nach dem Prinzip Belohnung und Bestrafung. Ihnen liegt das universale Prinzip von Geben und Nehmen zu Grunde, ein Naturgesetz. Oft ist dieses Gesetz nicht beim Individuum unmittelbar selbst erkennbar: wer Handwerker, Gastronom oder Unternehmer wird, denkt dabei zunächst an sein persönliches Auskommen und vielleicht auch an seine Motivation des Gestaltens und Veränderns von Lebensumständen.
Aber jedes Individuum dient, ob es das offensichtlich will oder nicht, mit seinen persönlichen Interessen auch automatisch dem Kollektiv, dem Sozialgefüge - das unbeugsame Gesetz von Geben und Nehmen.
Freilich, es mag einige Individuen geben, bei denen die Nehmen-Seite überrepräsentiert ist, und die solchermaßen ihre Mitmenschen ausbeuten, bewusst oder unbewusst.
Die Leistungs-Individuen bilden oft eine Haltung des „ich habe mir das verdient aus“ , um sich peinlichen Neiddiskussionen zu entziehen. Aber die Resourcen ihrer Leistungsfähigkeit liegen oft eben nicht in ihrer Disposition, auch wenn sie das reklamieren.
Die neue Psychologie ist mithin nichts mehr als ein Systembewahrer.
Die alte Psychologie
Sie findet sich oft unter anderen Begriffen wieder: Philosophie, Mystik, Magie etc.. Psychologie war in der Philosophie immer eine Königsdisziplin: selbst schon bei Pytagoras, der den berühmten nach ihm benannten, mathematischen Satz entwickelte, konnte man nicht einfach so Schüler werden. Er forderte von seinen Schülern seine bestimmte menschliche Reife. Damals unterteilte sich die Wissenschaft in Esoterik und Exoterik. Exoterik ist da, was heute z.B. in MINT Fächern gelernt wird. Die Reife dazu wird heute nicht hinterfragt. Im Gegenzug ist die heutige Esoterik verkommen zu einer unwissenschaftlichen Disziplin bis hin zur Scharlatanerie. Urspünglich war dies aber anders.
Die Unterabteilungen der Philosophie - Logik, Erkenntnistheorie, Ethik, Ästhetik, die Funktionsweise der menschlichen Sinne und des Denkens - galten ihr als untergeordnet. Psychologie aber war bereits präsent, lange vor ihrer Wiederentdeckung im 20. Jahrhundert.
Der alte Ansatz der Psychologie war der Gesichtspunkt, einer möglichen Entwicklung des Menschen in dieser Hinsicht.
Der Mensch wurde als nicht vollendetes Wesen betrachtet, als Samenkorn, welches mittels eigener Anstrengungen und geeigneter Hilfe erst zu dem wird, was in ihm angelegt wurde. So beschreibt es z.B. die Psychologie eines Jesus von Nazaret in einigen psychologischen Gleichnissen der Bibel - ja, richtig, „Heilige Schriften“ einer jeden Religion enthalten psychologische Hinweise.
Diese Art der Evolution ist eine Frage von persönlichem Bemühungen und was die große Masse der Menschheit betrifft, eine seltene Ausnahme.
Das größte Hindernis für die meisten Menschen für eine solchen Entwicklung ist ihre Überzeugung, bereits ein „fertiger“ Mensch zu sein.
Bewußtsein
Wir Menschen halten uns gemeinhin für bewußt, außer im Schlaf oder bei einer Ohnmacht. Der Begriff „Ohnmacht“ beschreibt sehr gut, was bei uns wirklich der Fall ist: wir sind überwiegend „ohne Macht“ über unser Denken, Fühlen und Handeln, bilden uns das aber fortwährend ein. Das betrifft insbesondere unseren Wachzustand, der unser Tagesbewußtsein ausmacht. Wer hat schon mal erlebt, dass er etwas auf dem Einkaufszettel nicht gekauft hat, dafür aber einige Produkte, die dort nicht vermerkt waren? Banal? Keineswegs!
Oder man hat vor, einen Brief einzuwerfen, trifft jemanden, kommt ins Gespräch, verabredet sich und schon wird der Brief nicht mehr wie geplant eingeworfen.
Wenn wir einmal uns selbst daraufhin beobachten würden, wie das täglich so mit unseren Vorhaben funktioniert, würden wir erschrecken.
Zusammenfassend kann man sagen: die uns bekannten Bewußtseinszustände umfassen: Bewußtlosigkeit, Schlaf, Traum und Wachbewußtsein. Unser „Wachbewußtsein“ ist aber nur ein „relatives“ Bewußtsein, dass periodisch in der Dauer und der Intensität deutlich abweicht. Durch „Anstrengung“ und „Hilfe“ können wir uns aber darüber hinaus entwickeln.
Das „Ich“ als Herrscher
Ebenso reden wir von uns als „Ich“, als ob wir eine Einheit wären, definiert durch unseren Namen, unseren Körper, unseren Vorlieben und Abneigungen. Der deutsche Vorzeigephilosoph Richard David Precht hat ein Buch geschrieben: „Wer bin ich, und wenn ja, wieviele?“. Er hat eine Wahrheit berührt, die unsere Psychologie bestimmt. Spricht man allgemein meist erst bei pathologischen Fällen von „multiblen Persönlichkeiten“, so ist das tatsächlich bereits der Alltagszustand des normalen Menschen - es fällt nur nicht so auf, wie bei den pathologischen Fällen.
Jede Stimmung, jeder Gedanke, jede Abneigung und jede Vorliebe nimmt in uns ein eigenständiges Ich in Anspruch. Gleichsam wie unterschiedliche Personen in uns ergreifen sie in bestimmten Situationen jeweils den „Regierungsstab“ und erklären sich auch für alle anderen Teilpersönlichkeiten als zentrales „Ich“. Sie wissen nichts voneinander, sind nicht koordiniert, und hinterlassen uns am Ende des Tages mit Zweifeln, ob wir das ggf. tatsächlich waren, die da handelten. Ein solcher Zweifel setzt allerdings bereits ein hohes Maß an Selbsbeobachtung voraus, ungewöhnlich für einen Normalmenschen.
Neurophysiologen haben bereits wissenschaftlich erforscht, dass der eine Handlung auslösende Gedankenimpuls der bereits angelaufenen Handlung hinterherhinkt. Es scheint, als wolle uns unser Nervensystem kurz nach dem Handlungsbeginn einreden, wir hätten das so gewollt. Das unechte „Ich“ übernimmt die Täterschaft für eine reaktiv initiierte Handlung. Alle Juristen, die das hier lesen, werden aufschreien: wo ist dann der freie Wille und die Verantwortung für mein Handeln? Der freie Wille ist ebenso wie die Annahme, wir seien bereits ein Mensch, ein Selbstbetrug. Es gibt ihn, aber er steht nicht mit Geburt zur Verfügung.
Die moderne Psychologie hat ähnliche Modelle und benennt diese mit Kindheits-Ich oder Über-Ich, in der Transaktionsanalyse z.B. mit Erwachsenen-Ich, Kindheits-Ich und Eltern-Ich. Wenn in einer Ehe die Kommunikation vom Eltern-Ich der Frau zum Kindheits-Ich des Mannes läuft, ist ein Konflikt vorprogrammiert: eine sogenannte Kreuzkommunikation hat stattgefunden.
Aber wir reden hier von einer tieferen und älteren Einsicht über das Wesen einer Vorstufe des Menschen.
Hypothese von Funktionsgruppen
Dennoch, trotz dieser chaotischen Ich-Teile funktionieren wir. Verantwortlich dafür sind sogenannte Funktionszentren. Sie entsprechen ebenfalls neusten neurologischen Erkenntnissen, die bestimmten Gehirnregionen zugeordnet werden können: Großhirn, Zwischenhirn und Kleinhirn. Ist grob vereinfacht das Großhirn für den Intellekt, das Zwischenhirn (lymbisches System) für Gefühle und das Kleinhirn für Motorik zuständig, so teilt die alte Psychologie den Menschen ebenfalls in diese drei Funktionsgruppen plus 4 weitere auf:
- Bewegung
- Fühlen
- Denken
Diese Unterteilung ist freilich nur grob. „Bewegung“ selbst teilt sich noch in instinktive und motorische, wobei „instiktive“ Funktionen z.B. die Physiologie mit Verdauung, Assimilation der Nahrung, Blutzirkulation, Arbeit der inneren Organe, die 5 Sinne (Gesicht, Gehör, Geschmack, Geruch, Tastsinn), Körperwahrnehmungen wie „angenehm, unangenehm, trocken, naß, Wärme Kälte und Reflexe wie Lachen Gähnen etc. umfasst. Instinktive Funktionen sind i.d.R. angeboren, „motorische“ hingegen erworben.
Die alte Schule spricht vom Mensch Nummer 1, der überwiegend motorisch ausgerichtet ist mit seinen Interessen. vom Mensch Nummer 2, der Gefühlsbetont ausgerichtet ist und schließlich vom Menschen Nummer 3, der mental intellektuell ausgerichtet ist.
Natürlich sind wir alle eine Mischung aus all diesen drei Neigungen. Die besagte Schule hat ihren Namen daraus abgeleitet, dass jegliche spirituellen Schulen auf der Welt drei Wege daraus ableiten, um zur Erkenntnis der Ganzheit zu gelangen:
Der Fakir versucht durch Beherrschung der Motorik Kontrolle und Lebensfreude zu erlangen, der Mönch durch emotionale Widmung und der Yogi durch mentale Beherrschung. Die hier besprochene Schule nennt sich „Der Vierte Weg“, also beschreibt einen Standpunkt eines Menschen Nummer 4, der bereits unabhängig von diesen „Geburtsanlagen“ Mensch Nummer 1-3 geworden ist. Es folgen noch Menschen der Kategorie Nummer 5, die bereits über Erkenntnis der Wahrnehmung ihrer Selbst verfügen, Menschen der Nummer 6, die bereits ein Objektives Bewußtsein besitzen und schließlich Menschen der Nummer 7 mit einem dauernden Ich und einem freien Willen.
Menschen der Nummern 1-3 bilden die überwiegende Mehrzahl der Menschheit und bilden den „äußeren Kreis“, Menschen der Nummern 4-7 bilden den „inneren Kreis“ der Menschheit.
Hiermit soll aber keine Klassen- oder Wertehierarchie errichtet werden, sondern es soll eine Abstufung der „Menschwerdung“ beschrieben werden. Bei einer kritischen Anzahl von Menschen des Typus 4-7 dürfte endlich der Wunsch der Menscheit, Schwerter in Pflugscharen verwandeln zu können, in Erfüllung gehen. Vorher wäre ich jeglichen pazifistischen Parolen in Richtung Frieden vs. Krieg einigermaßen skeptisch gestimmt!
Wir sprechen von unmenschlichen oder Greueltaten genau aus diesem Grunde, weil sie von „noch nicht Menschen“ verübt werden. Jesus hat es so zusammengefasst: „Sie wissen nicht, was sie tun“…..sie haben noch kein „echtes Ich“ erreicht und diesen Kontrolle ergreifenden Teil-Ichs, ihren ständig „wechselnden Ichs“ ausgeliefert.
Zwei herausragende Gesetzt
Die alte Psychologie spricht auch von zwei besonderen Gesetzen:
Das Gesetz der Drei, und das Oktavgesetz.
Gesetz der Drei
Das Gesetz der Drei besagt, dass wir ständig 3 Kräften ausgesetzt sind, und nicht nur zweien. Es wird von einer aktiven, einer passiven und einer neutralen Kraft gesprochen. Die „aktive“, erste Kraft entspicht unserem „wollen“. Die „passive“ entspricht unseren Widersständen gegen dieses Wollen, unserer Bequemlichkeit z.B., und die „neutrale“ ermöglicht erst Entwicklung.
Ein Bild soll das verdeutlichen:
Ich habe den Wunsch, einen Arbeitsplatz zu bekommen (aktive Kraft). Ich möchte aber keine Bewerbungen schreiben, die Mühe der Arbeitsplatzsuche auf mich nehmen (passive Kraft).
Nehmen wir an, ich stehe im Mietrückstand und mir droht die Kündigung meiner Wohnung. Diese „Lebensumstandskraft“ zwingt mich nun ggf., meine Widerstände gegen die Arbeitssuche (passive Kraft) aufzugeben und der ersten Kraft (Wunsch nach Arbeit) zu folgen.
Dieses Gesetz der Drei können wir auch auf die Komponenten unseres persönlichen Lebens übertragen. Bezeichnen wir unsere Anlagen als Person mal als „Wesen“ und unsere „äußeren Entwicklungseinflüsse“ als „Persönlichkeit“, so haben wir drei Faktoren identifiziert: das, was uns als Mensch ausmacht (Wesen), das was Erziehung und alltägliche Lebensumstände aus uns macht (Persönlichkeit) und eben diese „äußeren Umstände“ des Lebens, die uns formen.
Die alte Psychologie spricht von unterschiedlichen „äußeren“ Einflüssen der Kategorien A,B und C. „A“ steht für den gewöhnliche Alltag, „B“ steht für Lehren von Schulen der Menschbildung, und „C“ schließlich für diese „Schulen“ selbst.
Am Anfang unseres Lebens wird durch Einflüsse des Typus A unsere Persönlichkeit herangebildet, oft auf Kosten unseres Wesens, also auf Kosten von all dem, was uns wirklich ausmacht, was in uns angelegt ist und verwirklicht werden will.
Erst unter Einfluß einer „Lehre“ beginnt sich das Blatt zu wenden: der 3. neutrale Faktor „Alltagsleben“ wird durch „Ideen einer Lehre“ ersetzt und die zwei Kräfte „Wesen“ und „Persönlichkeit“ tauschen ihre Rolle. Nun wächst wieder das „Wesen“ und bedient sich an der „Persönlichkeit“. Das „Ego“ wird quasi „verzehrt“ um endlich wieder das „Wesen“ herauszubilden. Das kostet natürlich Anstrengung und benötigt eine gewisse Hilfe (B und C Einflüsse).
Das Oktavgesetz
Das Oktavgesetz ist aus der Musik bekannt. Die Basistonleiter besteht aus den Tönen, repräsentiert durch die Buchstaben:
C,D,E,F,G,A,H…..C,D,…..(eine Oktave höher).
Wir haben auf dem Klavier daher schwarze und weiße Tasten. Die schwarzen liegen zwischen den weißen, bis auf zwei Ausnahmen: zwischen den weißen Tasten E und F gibt es keine schwarze und zwischen den Tasten H und C ebenfalls nicht. Die Tonabstände zwischen E/F und H/C umfassen einen Halbton, während die restlichen weißen Tasten Ganztonabstände repräsentieren, und daher durch zwischenliegende schwarze Tasten durch weitere Halbtöne ergänzt werden, zusätzlich durch die natürlichen Halbtöne zwischen E/F und H/C. Insgesamt gibt es 12 Halbtonabstände, zwei natürliche (E/F, H/C) und zehn „unnatürliche“ in der Ausgangstonleiter C-Dur. Alle 12 Tonarten werden so gebildet, in dem die Halbtonstruktur zwischen dem 3. und 4. Ton und dem 7. und 8. Ton (der 8. ist der 1. der neuen Oktave) aufrecht erhalten wird, in dem die C-Dur Töne vom jeweiligen Ausgangston aus durch # und b (Erhöhung und Erniedrigung) angepasst werden.
Doch wir wollen ja keine Musiktheorie betreiben. Aber diese zwei Sonderintervalle zwischen E/F und H/C.
Die alte Psychologie spricht nun davon, dass diese beiden Sonderintervalle eine „Verlangsamung“ der regulären Entwicklung bewirken: ein halber Tonschritt ist kleiner als ein ganzer Tonschritt.
Diese Intervalle der periodischen „Verlangsamungen“ führen dazu, dass es im Universum keine „geraden“ Linien gibt. Wenn wir uns z.B. ein Ziel vornehmen (gerade Linie), so finden immer „Störungen“ durch diese Intervalle der „Verlangsamung“ statt, die uns am Ende das Ziel nicht erreichen lassen, es sei denn, wir fügen dem System an diesen Punkten der „Verlangsamung“ extra Energie hinzu. Diese „Störintervalle“ benötigen also eine Art „Schock“, um sie zu überwinden.
Was uns „ernährt“
Es gibt auch drei grundsätzliche Stoffwechsel in der belebten Natur: Nahrung, Luft und Eindrücke.
Ohne „Nahrung“ können wir es ein paar Tage aushalten, ohne „Luft“ ein paar Minuten, aber auch ohne „Eindrücke“ werden wir am Ende nicht überleben! Dazu gibt es Forschungen an Säuglingen. Eindrücke entwickeln unsere Sensorik, ohne Sensorik kein Leben.
Aufmerksamkeit
„Eindrücke“ können ungefiltert auf eins einprasseln, oder sie können kontrolliert werden. Unser Nervensystem ist eher ein Filter als ein Verstärker: es will uns vor „zu vielen“ Eindrücken schützen: Verhinderung von Reizüberflutung. Bei Personen mit ADS oder ADHS ist dieser Schutz brüchig geworden.
Der Filter wird in der alten Psychologie als „Aufmerksamkeit“ bezeichnet. Wie ist der Grad meiner Aufmerksamkeit bezüglich meiner Wahrnehmungen? Reagiere ich unkontrolliert auf jeden Reiz, bestimmen die Reize meine Aufmerksamkeit? Oder wird Aufmerksamkeit aktiv von uns selbst gelengt?
Die Aufmerksamkeit kann also mechanisch, durch innere Zustände oder äußere Ereignisse, oder durch uns selbst aktiv gelenkt werden.
Fazit:
Das war jetzt ziemlich viel Stoff, der erstmal persönlich auf seine Gültigkeit überprüft werden müsste. Wer aber in diese Richtung einer aktiven Entwicklung zum Menschsein einsteigen möchte, dem empfehle ich als Einstieg das Buch, dessen Cober ich diesem Artikel vorangestellt habe.
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