Analyse einer Demagogie - Wagenknecht

Folgender Beitrag ist komplett aus „x“ entnommen und die Autoren (Petro und Sparty) bemühen sich um eine wissenschaftliche Diskussionsanalyse der letzten Illner-Sendung, die eigentlich zum Anlass 75 Jahre NATO sich mit dem Verhältnis USA/Europa und die Zukunft der NATO beschäftigen wollte.


Beginn Beitrag:


Wir nutzen eine Kartierung des Diskursverlaufs zwischen Illner, @ClaudMajor @omnipur @ClausKleber @general_ben und Wagenknecht

um zu verdeutlichen, mit welchen Methoden es Wagenknecht wiederholt gelingt,

den inhaltlichen Fokus und das Antwortverhalten zu bestimmen.

Verschiebung des Inhalts


Vor  dem Hintergrund 75 Jahre NATO wurde vom ZDF für die Sendung ein breites Themenfeld angekündigt:

zum Verhältnis USA / Europa und der Zukunft der  NATO.

Wir haben Beiträge zu diesen Themen in der Karte Blau 🟦markiert.

Die  Gäste boten durch ihre unterschiedliche Positionen zur NATO und Rolle Deutschlands eine gute Grundlage für eine interessante und differenzierte Debatte zum Thema.

Solche Debatten sind essentiell für Diskurs und Erkenntnisgewinn.


Stattdessen entstand eine Polarisierung.

Denn im Gesprächsverlauf brachte Wagenknecht neue Themen in die Debatte ein, die wir rot 🟥 kartiert haben.

Die Reaktionen der anderen Teilnehmer darauf kartieren wir grün 🟩.

Ins-Wort-Fallen mit Schwarzen Balken | :

Das ergibt folgende Kartierung der gesamten Sendung.


Wir sehen oben die Anmoderationen Illners,

und dann die Antworten der Teilnehmer im zeitlichen Verlauf.

Hier erkennt man Phasen, in denen Wagenknecht die Themen bestimmt.

Die  Häufung der thematischen Abweichungen sowie der gegenseitigen Unterbrechungen (schwarze Balken) legen nahe, dass Themen von Wagenknecht eingeführt und durchgedrückt werden

- was spontanen  Widerstand der anderen Gäste auslöst.


Nach  der Meta-Kritik @ClaudMajor s an Wagenknechts Kommunikationsverhalten in Min. 48

schließt sich eine kurze Phase von Debatte im angekündigten & eigentlich vorgesehenen Themenkomplex an

-bis Wagenknecht in Min. 54 den Diskurs wiederum zu einem Ihrer Themenbereiche lenkt.


Derailing durch Falschaussagen


Auffallend ist die Wirkung von Falschaussagen auf  den Diskurs. Wagenknecht streut in ihren Themenvortrag  Falschinformationen ein, die die anderen Gäste zu  reflexartigen Gegenreaktionen provozieren.

Hier fallen im Wesentlichen 2 Effekte auf:

Zum Einen verbrauchen Gäste die limitierte Redezeit darauf, falsche Behauptungen richtig zu stellen

zum Anderen lenkt die eingewobene Falschaussage von  einer Diskussion über die Kernaussage ab.

Man beschäftigt sich mit Debunking und vergisst das Widerlegen der Behauptungen


Der unterbewusste Impuls, Falschdarstellungen zu korrigieren, kann von einer Debatte über  problematische Hauptaussagen ablenken.

Wohl gerade dann, wenn eine Erwartungshaltung besteht, dass der Gegenüber lügen wird.

Durch Einflechten von Lügen wird Gewalt ausgeübt. Kognitiv 


Polarisation statt demokratischer Diskurs


Die Polarisierung der Debatte wurde im  Wesentlichen durch Wagenknecht herbeigeführt:

Denn Polarisierung  auslösende Themen wurden fast ausschließlich von Ihr eingeführt & durch zahlreiche Zwischenrufe quasi gewaltsam durchgesetzt.


Die Kartierung zeigt, wie oft andere Gesprächsteilnehmer den "Köder" annahmen und sich mit Debunking statt Sachdebatte beschäftigten.

Salopp: "Wenn eine lügt sind die Tatsachen der Gegner" - oder die, die debunken.

Ergebnis: Polarisierung & Ende eines produktiven Diskurses.


Die  Meta-Kritik @ClaudMajor s an Wagenknechts Verhalten legte schließlich die eingesetzte Methodik als Grundlage für die Polarisierung offen.

Anscheinend wurde Frau Major dann auch als Haupt-Gegenerin identifiziert und in der Folge durch Veralberung und Polemik angegriffen

Der Fokus auf Major ist bemerkenswert, da in der Debatte selbst @nouripour derjenige  war, der am intensivsten mit Debunking auf die Einlassungen  Wagenknechts reagierte.

Auch politisch benennt Wagenknecht die Grünen als Hauptgegner ihrer BSW - und nicht die AfD.


Reaktionen auf die Debatte


Auffallend oft wurde die Statistik zum Redeanteil aus Teil 1  unserer Analyse kritisiert mit dem Narrativ "Wagenknecht war alleine gegen Alle - ihr steht mehr als die Hälfte der Redezeit zu".

Inhaltliche Auseinandersetzung gab dabei selten.

Das "Alleine gegen Alle"- Narrativ ist besonders irreführend, da Themensetzung und Format der Talk-Show eine Debatte über die NATO zwischen gleichberechtigten Teilnehmern waren.

Die Grundlage für das Narrativ wurde erst durch Wagenknechts Verhalten geschaffen.


Diese Narrative in Kommentaren zu Teil 1 legen nahe:

Die Polarisierung könnte bewusst als Ankerpunkt für die Folgeverwertung  durchgeführt worden sein.

So wird wieder von inhaltlicher Auseinandersetzung abgelenkt und versucht, auch den Diskurs der Rezeption zu polarisieren


Teaser Teil 3

Die Methodik, wie der Diskurs der Talk-Show gestört wurde, findet sich auch im breiter angelegten Angriff auf den gesellschaftlichen Diskurs wieder.

Wir zeigen verschiedene Angriffsvektoren und Lösungsansätze.


Danke @MartinSauerbrey für konstruktive Kritik


Ende Beitrag

Kommentar schreiben

Kommentare: 0