Das Recherche-Format Monitor der ARD hat em 25.4.2024 eine gute Zusammenfassung über die Verbindungen der AfD Spitze zum Kreml veröffentlicht.
Unabhängig von den aktuellen Vorwürfen der Korruption im Rahmen russischer Kollaboration von AfD Europakandidaten bis hin zur Duldung von Chinesischer Spionage in Deutschland im Range von Landesverrat, zeigt dieser Bericht starke Affinitäten der AfD-Spitze zum russischen Regime bereits seit 2014.
Der Bericht startet mit einer öffentlichen Ausage von Höcke auf einer Kundgebung:
„Wenn ich Bundeskanzler würde, meine erste Antrittsreise ins Ausland würde mich nach Moskau führen“ -tosender Beifall der AfD Anhänger.
Spitzenkandidaten der AfD stehen fest an der Seite Russlands. Das russische Propagandamedium „Voice of Europe“ wird vom russischen Oligarchen Victor Medwedchuk geführt, einem engen Vertrauten und Berater von Putin.
Im Jahr 2020 wird Medwedchuk von der AfD-Fraktion in den Bundestag eingeladen, anwesend Maximilian Krah und Petr Bystron, unsere zwei Kanditaten von Interesse. Medwedchuk hatte zu dieser Zeit ein Einreiseverbot für die USA.
Im November 2021 besuchen Krah und Bystron aus Solidarität Medwedchuk in der Ukraine, wo er sich gerade wegen Hochverrat im Hausarrest befindet. Krah twittert danach in „X“: „Die Ukraine ist ein wunderbares Land, das unter die Räuber gefallen ist“. Er meint damit offensichtlich nicht die russischen Besatzer, sondern die Regierung in Kiew. Zur völkerrechtwidrigen Annektierung der Krim twittert Krah damals: „Russland mußte aus seiner Staatsraison heraus aktiv werden“.
2019 feiert Schampus-Max (wie Krah gerne von seinen Freunden genannt wird) in St.Petersburg beim Opernball mit Olieg Waluschin, ehemaligem, russlandnahen Politiker in der Ukraine, der seinerzeit im Blick des FBI wegen Schmiergeldzahlungen war. Ein Freund von Krah, was ihm wohl später ebenfalls bei einer Reise in die USA die Vernehmung durch das FBI einbrachte.
Der Politikwissenschaftler und Putin-Berater Sergej Karaganov, stolz darauf, westliche Eliten vertrieben zu haben, zeigt sich mit Maximilian Krah auf einem Wirtschaftsforum und beide werden 2019 Freunde. Karaganov hat sich inzwischen von einem Wissenschaftler zu einem Dämagogen entwickelt. Unter anderem propagiert er einen Atomkrieg gegen Europa.
AfD-Abgeordnete befinden sich seit 2014 als Beobachter bei russischen Wahlen. So hat Ulrich Oehme 2018 die russische Besetzung der Krim vor Ort unter Feuerwerk mitgefeiert. 2018 lobt Stefan Keuter (MdB AfD) die Wahlvorgänge auf der Krim.
2020 Empfängt der russische Außenminister Lawrow Tino Chrupalle mit allen Ehren in Moskau, kurz nach der Vergiftung des russischen Oppositionellen Nawalni. Lawrow nannte nach Chrupalle die „AfD eine bedeutende Kraft“. Zwischen Kreml und AfD besteht also eine gemeinsame Ideologie: gegen den Westen und seine liberalen Werte.
Der russische Philosph Alexander Dugin ist der Chefideologe Putins. Er sieht die AfD bereits seit 2016 als wichtigen Partner der Kreml-Ideologie und traf sich 2015 mit Alexander Gauland in Russland. Für Dugin ist die AfD die kommende Macht in Deutschland. Dugins Philosphie wird von Höcke aufgegriffen und kulminiert in seinem öffentlichen Kundgebungsstatement, dass er sich bei der Wahl zwischen „Regenbogen-Imperien“ in einer globalen Welt und einem traditionellem Osten für letzteren entscheiden würde.
Auch im Buch von Maximilian Krah wird diese Ideologie aufgegriffen: „Die ökonomische, kulturelle und politische Macht im Westen erodiert … Falls Russland mit seinem Vorhaben nicht komplett scheitert, wird es schnell eine andere Weltordnung und ein anderes Völkerrecht geben….Die politische Rechte kann dabei gewinnen.“
Man erkennt die Intension der führenden AfD-Vertreter: mit Putin gemeinsam in den Krieg gegen den absinkenden, demokratischen Westen.
Ich war einigermaßen entsetzt, wie weit die Vernetzung der AfD mit dem Kreml vorangeschritten ist, dabei sind die aktuellen Vorwürfe an Krah und Bystron eher nur die Spitze des Eisberges.
Die AfD-Führung Seidel-Chrupalla sehen keinen Handlungsbedarf und fordern Ermittlungsergebnisse von den staatliche Behörden: „es gilt die Unschuldsvermutung“ tönt Herr Chrupalla. Das stimmt zwar, aber man hat als Führung einer Partei mit demokratischen Anspruch auch selbst die Aufgabe, demokratiefeindliche Tendenzen in ihr rechtzeitig abzuwehren - wenn man es denn tatsächlich will!
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