Nach vielen, aktuellen politischen Themen habe ich mit meinem Post ICHI ON JOBUTSU ein Fass aufgemacht: die Büchse der Pandora welche in diesem Falle besagt: falsche Überzeugungen machen aus einem „wahren Menschen“ einen „Scheinmenschen“.
Was wir auf dieser Welt gemeinhin überall und zu allen Zeiten antreffen sind sogenannte Scheinmenschen (meine Namensgebung in Abgrenzung zum wahren Menschen) - wir allesamt, die wir uns über Missstände jeglicher Art auf der Welt beklagen. Wenige Menschen haben über die Jahrhunderte hinweg bisher erkannt, dass unser gegenwertiges Menschsein unsere gegenwärtige Welterfahrung bestimmt und dass mit diesem scheinbaren Menschsein etwas nicht stimmen kann, was durch Probleme unserer Welt über die gesamte Menschheitsgeschichte widergespiegelt wird.
Pater Willigis Jäger (Benediktiner) und gleichzeitig ZEN Roshi macht den bemerkenswerten Satz in seinem Buch „Aufbruch in ein neues Land“:
„Die Moral kommt aus der Erkenntnis unserer Würde. Wir werden nicht würdig, weil wir uns moralisch gut verhalten. Wir sind „würdig“, und wenn wir erfahren haben wer wir sind, dann werden wir uns auch entsprechend verhalten“.
Willigis Jäger bezieht sich auf die Glaubensmuster und Verhaltensmuster des Scheinmenschen, der immer alles äußerlich kalkuliert, beurteilt, verurteilt und danach handelt.
Ganz deutlich wird das in jeder Religion, seien es Synagogen, Moschen, Kirchen oder andere Arten von Tempeln: sie sind immer nur die Asche einer ehemaligen Glut.
Jene Religionsbegründer, die ehemalige Glut dieser Religionen also, auf welche sich diese selbsternannten Sachverwalter der Asche des Glaubens beziehen, leben zwar fort, aber nur in bestimmten Nischen: es sind die Mystiker aller Religionen und ihre Nachfolger in allen Epochen, jene also, die wahres Menschsein erkannt und erfahren haben.
Ob ein Kabbalist wie Rabbi Yehuda Ashlag, eine Sufi wie Rumi oder ein Mystiker wie Meister Eckehart: sie hatten als echte Verwalter der Glut noch den Zugang zu „heiligen Schriften“, den die Verwalter der Asche verloren haben.
Schauen wir uns im christlichen Raum die Ereignisse rund um ihren Begründer Jesus Christus einmal an. Die Vertreter der Asche machen aus dieser Gestalt ein historisches, einmaliges Ereignis, dessen Taten in ihren Augen Naturgesetze aufhebende Wundertaten bezeugen bis hin zur Auferstehung von den Toten und dem Auffahren in den Himmel zur rechten des Vaters.
Aus der tiefen Erfahrung eines wahren Menschen, als den sich Jesus selbst immer wieder bezeichnete, unter all diesen Scheinmenschen, wird auf diese Weise durch die Asche-Vertreter ein anbetungswürdiges, einmaliges Sonderexemplar der menschlichen Rasse, freilich gut genug zur Bildung einer unheilvollen Machtstruktur, die über Schuld, Sünde und Vergebung autorisiert zu sein scheint, in dessen Auftrag und Namen.
Gottes Vertreter auf Erden werden schließlich derzeit ein Papst Franziskus der Römisch Katholischen Kirche in Rom, ein unfehlbarer Machthaber, ein Imam und oberster Heeres-Führer des Islam Namens Chamenei in Teheran, ein Patriarch Kyrill I der russisch Orthodoxen Kirche und ehemaliger KGB-Agent in Moskau und viele mehr.
Wahres Menschsein ist aber ein Frage der Erkenntnis der eigenen Glut als Mensch, eine Glut die uns alle verbindet und die das Göttliche in jedem von uns offenbart. Eine Blasphemie für jene Verwalter der Asche, denn ihnen würden ja die Fälle davonschwimmen.
Als wahrer Mensch hebt man keine Naturgesetze auf, indem man über Wasser wandelt, von den Toten aufersteht, zum Himmel auffährt und vieles mehr. Man erlebt lediglich Zustände des wahren Menschseins, die nur in diesen Bildern beschrieben werden können.
„Auferstehung“ ist ein Prozess, durch den ein Scheinmensch nach seiner natürlichen Geburt schließlich zu einem wahren Menschen transformiert wird, das gilt wohlgemerkt für jeden Scheinmenschen auf dieser Welt, so er diesen Prozess zulassen kann. Es gibt da keine Ausnahmen, in keiner Religion.
Wie man Heilige Schriften also richtig liest, kann heute eher von psychologischen Theologen wie Dr. Eugen Drewermann, der nicht mehr auf der Kanzel stehen darf, oder von einem Pater und Zen-Meister Willigis Jäger, der ebenfalls nicht mehr auf der Kanzel stehen darf, oder von einem Psychiater Dr. Maurice Nicoll gelernt werden, nicht aber von jenen, die in ihren Schulen der Asche in tote Glaubensbekenntnisse und Überzeugungen eingekerkert werden und so zu Vertretern religiöser Machtstrukturen zur Kontrolle von Scheinmenschen entarten.
Also: wer sich zu Recht über die Mißstände auf unserer Welt beklagt, ich tue das schließlich auch in meinen politischen Posts, muss begreifen, dass diese direkt das Ergebnis von Scheinmenschen sind, die allerdings das Potential dazu haben, sich zu wahren Menschen zu transformieren.
Dazu müßten sie sich aber ein Beispiel nehmen an jenen, die diesen Transformationsprozess bereits erfolgreich durchlaufen haben, und von denen ihre damaligen Nachfolger in der ewig gültigen Bildsprache innerer Wahrheiten berichteten. Das würde sich dann echte „Nachfolge“ nennen und nicht das unreflektierte Nachplappern von dogmatischen Glaubensbekenntnissen.
Wer von sich selbst einmal sagen kann wie Jesus einst über sich: „Ich und der Vater sind eins“, der hat das Jammertal der Scheinmenschen durchschritten, das nicht treffender beschrieben werden könnte als ebenfalls durch diesen Jesus am Kreuz: „Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun!“
Die „Glut“ jeglicher Religion (Rückverbindung), ihr Wesenskern ist aber in jeder Religion identisch, da gibt es keine Unterschiede, und es gibt nichts, was an der anderen Religion oder ihren Anhängern zu bekämpfen wäre. Es ist die Asche die uns glauben läßt, es gäbe da Unterschiede, und es ist der Scheinmensch, der die göttliche Ordnung dadurch in Frage stellt.
Die göttliche Ordnung aber lautet: „Ich, du, jeder Mensch und der Vater, Gott, Allah, Jahwe, das Tao, der Buddhageist, die letzte Wirklichkeit oder wie auch immer man das Transzendente bezeichnen möchte, SIND EINS!
AMEN
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